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Die Zukunft der Büroarbeit
Eine starke Unternehmenskultur lässt sich nicht erzwingen
Die Auswirkungen der Pandemiezeit hat die Notwendigkeit hybriden Arbeitens in den Fokus gesetzt. Die Flexibilisierung der Arbeitswelt hat Auswirkungen auf den Büromarkt, stellt die Relevanz des Büros jedoch nicht infrage. Unternehmen sollten dafür Sorge tragen, ihre Büroflächen an den neuen Markt anzupassen. Flexibles Arbeiten, wandelbare Flächen und anpassungsfähige Immobilien lösen alte, feste Bürostrukturen ab.
Die Rolle der Präsenzarbeit
Die Ende 2023 veröffentlichte Studie „Connected Work Innovation Hub” des Fraunhofer Instituts beleuchtet die hybride Arbeitswelt und deren Herausforderungen. Besonders im Fokus steht die Rolle der Präsenzarbeit vor Ort im Unternehmen. Dabei wird deutlich, dass die physische Präsenz im Büro eine zentrale Bedeutung für informelle, spontane und ungeplante Begegnungen hat, die Innovation und Kreativität fördern. Um die Zusammenarbeit zu intensivieren, werden Büros als Orte der Begegnung und des Austauschs konzipiert.
Führungskräfte sind gefordert, ihre Präsenzarbeit so zu gestalten, dass sowohl individuelle als auch Teamverantwortung gestärkt werden. Dies erfordert Vertrauen, aktive Kommunikation und die Fähigkeit, positive Beziehungen aufzubauen. Darüber hinaus unterstützt die Präsenzarbeit die soziale Teilhabe und verstärkt die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen, was besonders wichtig ist, um ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Teamgeists zu fördern.
Die Studie zeigt zudem, dass eine ausgewogene Mischung aus Präsenz- und Remote-Arbeit die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Mitarbeitenden positiv beeinflussen kann. Komplexe Aufgaben und kreative Prozesse lassen sich durch physische Präsenz effektiver bewältigen. Trotz der Vorteile der mobilen Arbeit wird betont, dass die physische Präsenz im Büro weiterhin eine wesentliche Rolle spielt, um die genannten Aspekte zu unterstützen und zu fördern.
Hauptproblem: mangelnde Raumakustik
Eines der Hauptprobleme der Präsenzarbeit ist jedoch seit Jahren die mangelnde Raumakustik. In der kürzlich veröffentlichten OFFICE-ROXX-Leserumfrage „Raumakustik 2024“ wurde wieder einmal deutlich, dass hier großer Handlungsbedarf herrscht. Ganze 85% der Befragten gaben an, dass sie unter den akustischen Störungen im Büro leiden und dies ihre Arbeit negativ beeinflusst.
Als Hauptstörquellen wurden, wie bereits in den Vorjahren, Telefonate und Kollegengespräche aufgeführt. Auch Bürotechnik (z. B. Drucker, Aktenvernichter, usw.), Tastaturklappern sowie Mausklicken, Klimaanlagen und Lüftungsgeräte werden als starke Lärmbelastung genannt.
Die Ergebnisse belegen erneut, dass unzureichende raumakustische Maßnahmen ein essenzieller Störfaktor für Wissensarbeit sind und Auswirkungen auf das Wohlbefinden sowie die Produktivität der Mitarbeitenden haben. Zahlreiche Studien belegen zudem, dass sich akustische Störungen negativ auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken. Zu den ernstzunehmenden Symptomen gehören unter anderem Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen und Nervosität.
Für den Erfolg der Arbeitsplatzstrategie spielt sowohl die Zufriedenheit als auch die Gesundheit der Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Diese haben einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden, die Motivation, das Commitment sowie die Performance der Beschäftigten. Die Liste der Belange der Mitarbeitenden ist umfangreich und variiert für jedes Unternehmen. Als wichtige Kriterien werden jedoch stets hochwertig gestaltete Arbeitsplatz- und Raumarchitekturen, Nachhaltigkeit, moderne Technologien, Well-being-Möglichkeiten und lärmoptimierte Planungen genannt.
Leistungsabfall durch Hörstress
Bereits vor 26 Jahren zeigte die Studie von Banbury und Berry (1998), dass Lärm am Arbeitsplatz die kognitive Leistung und Produktivität beeinträchtigen kann, wobei es zu Produktivitätseinbußen um bis zu 20% kommen kann. Diese Erkenntnis unterstreicht das Potenzial für erhebliche finanzielle Verluste in Unternehmen aufgrund unzureichender Raumakustik.
Hören ist ein Sinn, den wir nicht abstellen können. Aufgrund der Evolution schützt uns das Gehör vor potenziellen Gefahren. Wir können also nicht anders als hinzuhören. Wenn jedoch unser Gehirn ständig unsere Umgebungsgeräusche verarbeitet und auf Gefahren bewertet, beeinträchtigt diese Höranstrengung unsere kognitive Leistungsfähigkeit. Dies kann zu den bereits genannten gesundheitlichen Einschränkungen oder im schlimmsten Fall zu Totalausfällen der Arbeitskraft führen.
Bei der Planung einer neuen Flächennutzung sollte daher darauf geachtet werden, die einzelnen Nutzungszonen sowie die dazugehörigen Laufwege von laut nach leise anzuordnen. Eine ganzheitliche Flächenplanung beinhaltet ebenso ein auf das Projekt abgestimmtes Akustikkonzept. Maßnahmen wie Deckensegel und -Baffeln, Wandabsorber, Raumgliederungs- und Schirmungselemente sowie Vorhänge helfen, den Schall zu absorbieren oder für Diffusität zu sorgen.
Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Der Markt wird gerade mit vielen selbst ernannten „Experten“ und Produkten überschwemmt. Viele ineinandergreifende Faktoren wirken auf die Akustik eines Raumes ein. Es gilt, die Komplexität der dort stattfindenden Ereignisse zu analysieren, zu verstehen und umzusetzen. Einfach nur schallabsorbierende Materialien in einen Raum zu integrieren ohne das richtige Know-how wird schnell für Ernüchterung sorgen und die Bemühungen für eine gute Arbeitsumgebung zu Nichten machen. Nicht umsonst gibt es Ingenieurbüros für Akustik und Lärmschutz sowie Fachspezifische Akustikbüros die mit ihrer Expertise beratend zur Seite stehen.
Gestaltung magnetisierender Büroflächen …
Seit der Pandemie ist die Bedeutung flexibler Flächen für Kommunikations- und Arbeitsstrukturen von 6 % auf 33 % gestiegen. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Flächen richtig umzusetzen. Unternehmen müssen sich ihrer Rolle bewusst sein und die Kriterien identifizieren, die dafür sorgen, dass diese Flächen von den Mitarbeitenden akzeptiert und effektiv genutzt werden.
Früher wurden verschiedene Tätigkeiten meist an einem festen Ort, wie einem Einzelbüro, ausgeführt. Heutzutage gibt es jedoch verschiedene Zonen, die je nach Tätigkeit einen Wechsel des Arbeitsortes erfordern. Das Büro bietet nun als attraktiver Arbeitsort neue Funktionen und Elemente, die die individuellen Vorlieben der Mitarbeitenden für eine Arbeitsumgebung berücksichtigen und die Vorteile des Homeoffice idealerweise ausgleichen.
Die Orte, an denen unsere Beschäftigten zusammenkommen, sollten Werteorientierung, Ästhetik und Funktionalität vereinen. Neben den harten Faktoren wie zum Unternehmen passende räumliche Funktionen, der technischen Ausstattung oder dem passenden Mobiliar ist es wichtig, weiche Faktoren wie den Baustein Akustik nicht außer Acht zu lassen. Ergonomische Arbeitsplätze gelten mittlerweile als Standard in der Büroplanung. Doch auch auditive Maßnahmen sollten zum Standard einer jeden Planung werden.
… und die Relevanz der Raumakustik
Themen wie Wohlbefinden, mentale Gesundheit und werteorientierte Räume zählen zu den Top 3 der Future Work Trends 2025. Und dennoch: weniger als die Hälfte der Befragten will in eine bessere Raumakustik investieren. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass dies Investitionen in genau diese Themen sind! Die Mitarbeitendenzentrierung ist maßgeblich für den „War for Talents“.
Je früher wir von apn® in den Planungs- und Entwicklungsprozess eingebunden sind, desto einfacher ist es, eine akustisch ausgewogene Atmosphäre zu schaffen. Da die Konzepte von Nutzungsprofilen, Interieur sowie Akustik bei einer Flächenrevitalisierung nahtlos ineinandergreifen, können wir so frühzeitig akustische Hürden identifizieren und spätere aufwendige sowie kostspielige Optimierungsmaßnahmen vermeiden.
Ohne eine sorgfältige akustische Gestaltung können Open-Office-Konzepte ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen. New Work und Open Office profitieren von der Individualität der Räume, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzenden abgestimmt sind. Um den komplexen Klangumgebungen in diesen modernen Arbeitswelten gerecht zu werden, setzen wir auf fundiertes Fachwissen und eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es uns, Arbeitsräume zu schaffen, die nicht nur funktional und akustisch ausgewogen sind, sondern auch Inspiration und Wohlbefinden fördern. Dies bildet die Grundlage für produktives und zufriedenes Arbeiten in der Welt des New Work.
Quellen:
- Studie „Connected Work Innovation Hub” des Fraunhofer Instituts
- Leserumfrage „Raumakustik 2024“
- Banbury, S. P., & Berry, D. C. (1998). Disruption of office-related tasks by speech and office noise. British Journal of Psychology, 89(3), 499-517.
- Future Work Trends 2025
Raumakustik – mehr als nur Zahlen
Open Office Bereiche sind in der Gestaltung neuer Arbeitswelten nicht mehr wegzudenken. Das Büro steht für Austausch, Kollaboration, Integration und Identität mit dem Unternehmen. Viele harte und weiche Faktoren sind bei der Gestaltung eines solchen Ortes wichtig. Unser Spezialgebiet, die Raumakustik, gehört zum Wohlfühlfaktor eines Raumes – ein weicher Faktor.
Die Raumakustik befasst sich mit der Schallausbreitung in Räumen und wird hauptsächlich anhand der Nachhallzeit (1) bemessen. Neben der Nachhallzeit spielen die Sprachausbreitung sowie die Sprachverständlichkeit eine entscheidende Rolle. Normen, Leitfäden und Berechnungsgrundlagen helfen bei der Planung einer optimalen akustischen Ausstattung.
Aufgrund der Komplexität moderner Räume reicht es jedoch nicht aus, nur den reinen rechnerischen Zahlen bei der Planung der Raumakustik zu vertrauen. Viele ineinandergreifende Faktoren wirken auf die Akustik des Raumes ein und benötigen daher nicht einfach nur schallabsorbierende Materialien, sondern fachliches Know-how:
Trotz vorliegendem Schallgutachten eines Ingenieurbüros für Akustik, welches die Einhaltung der empfohlenen Nachhallzeiten durch die bisherige raumakustische Ausstattung bestätigt, beschwerten sich die Mitarbeitenden hinsichtlich Lärmbelastung. Daher trat das Unternehmen an uns heran und wollte unsere Expertise zur Lösungsfindung in Anspruch nehmen.
Zunächst begutachteten und analysierten wir das Schallgutachten – mit Erlaubnis des Ingenieurbüros. Da dies rein rechnerisch tadellos war, entschieden wir uns für einen Vor-Ort-Termin um das Problem selbst zu spüren. Schnell wurde klar, wo die Knackpunkte lagen. Unsere Innenarchitektin konzentrierte sich bei ihrem Akustikkonzept auf die Belegung der Reflexionsflächen der Wände sowie auf die Erhöhung der Diffusität (2).
Bereits am Tag der Montagearbeiten erhielten wir von den Mitarbeitenden viele positive Rückmeldungen bezüglich der raumakustischen Verbesserung. Das Langzeit-Feedback könnt ihr im 2. Bild sehen.
Wir freuen uns, auch weitere Bestands-Flächen dieses Unternehmens durch unser Know-how raumakustisch zu optimieren.
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(1) Nachhallzeit: Die Nachhallzeit beschreibt die Dauer eines Schallereignisses, bis dieses im Raum abklingt. In Büroräumen sollte diese Zeit deutlich unter 1 Sekunde liegen.
(2) Diffusität: Die Diffusität beschreibt, wie sich der Schall in einem Raum zerstreut.
Der Endgegner: Akustik in Großraumbüros!
Die unterschätzte Bedeutung der Raumakustik – Part 5
In der modernen Arbeitswelt sind Großraumbüros und New Work-Flächen zunehmend verbreitet. Neben den großen Anforderungen der Digitalisierung und neuen Arbeitsmethoden, die das Future Office mit sich bringt, spielt das Thema Raum eine zentrale Rolle bei der Umstrukturierung.
Herausforderungen in Großraumbüros: Kommunikation vs. Konzentration
In Großraumbüros prallen zwei gegensätzliche Bedürfnisse aufeinander: lebhafte Kommunikation und konzentrierte Einzelarbeit. Diese akustischen Klangumgebungen erfordern ein harmonisches Gleichgewicht. Gespräche zwischen Mitarbeitenden die Ruhe benötigen, und jenen, die auf Austausch angewiesen sind können Spannungen verursachen. Es gilt, Räume zu gestalten, die sowohl Kommunikation fördern als auch Konzentration unterstützen – eine Herausforderung, die innovative Lösungen in der Raumakustik erfordern.
Wirkung von Lärm auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit
Die tiefgreifenden Auswirkungen von Lärm auf unseren Körper und unsere kognitive Leistungsfähigkeit wurden bereits in Teil 1 dieser Artikelserie beleuchtet. Ein akustisch optimiertes Arbeitsumfeld bietet weit mehr als nur Komfort. Es steigert nicht nur die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, sondern führt auch zu einer merklich höheren Präzision bei der Aufgabenbewältigung und somit zu einer geringeren Fehlerquote. Eine gute Raumakustik trägt zusätzlich zur Senkung des Stresshormonspiegels bei. Diese Erkenntnisse unterstreichen die unbestreitbare Notwendigkeit einer ausgewogenen Akustik, insbesondere in Großraumbüros und auf modernen New Work-Flächen. Hier wird ein durchdachtes akustisches Konzept zum Schlüsselfaktor für ein produktives und gesundes Arbeitsumfeld.
Gestaltung von New Work-Flächen: Farben und Formen als Akustikelemente
Im Zentrum des New Work-Konzepts stehen Inspiration und moderne Gestaltungsansätze. Farben umgeben uns zu ständig und verleihen unserer Umgebung Aussagekraft. Durch gezielten Farbeinsatz können wir die Nutzungsmöglichkeiten eines Raumes betonen, kreative Impulse setzen und das Wohlbefinden der Nutzer steigern. Farben ermöglichen zudem eine intuitive Orientierung durch visuelle Linienführung und Zonierung, während sie gleichzeitig die Unternehmensidentität subtil kommunizieren. Die Gestaltung von New Work-Flächen zielt darauf ab, eine intuitive Nutzung zu fördern, wobei Farben und Formen als wichtige Gestaltungselemente dienen. Besonders hervorzuheben ist, dass Akustikelemente in diesem Kontext weit mehr als nur funktionale Objekte sind. Sie können den architektonischen Stil eines Raumes aufzugreifen und weiterentwickeln, wodurch sie zu einem integralen Bestandteil des Gesamtdesigns werden und die Ästhetik des Raumes aktiv mitgestalten.
Zurück zur Raumakustik: Wie rüsten wir also eine akustisch komplexe Fläche aus?
Der neue Standard: ISO 22955 für akustische Planung
In der Raumakustik hat sich die ISO 22955 als neuer Standard etabliert, der sich speziell mit den Herausforderungen von Großraumbüros und ähnlichen Flächen befasst. Obwohl diese Norm bisher nur auf Französisch und Englisch verfügbar ist, wird sie bereits in der Praxis angewendet, da sie präzise auf die Bedürfnisse solcher Räume eingeht.
Akustische Elemente: Decken, Wände und Möbel im Fokus
Bei der akustischen Gestaltung spielt die Decke als größte reflektierende Fläche eine Schlüsselrolle, insbesondere in Großraumbüros. Eine Überdämpfung kann jedoch kontraproduktiv sein und zu einer übermäßig klaren Akustik führen, in der selbst leises Tastaturtippen als störend empfunden wird (in Teil 2 wurde hierzu ein anschauliches Beispiel aufgeführt). Um diesem Problem zu begegnen, setzen wir häufig Deckenbaffeln für Großraumflächen ein. Diese Elemente fördern die Diffusität des Schalls und wirken wie Wellenbrecher für Sprachgeräusche, wobei sie sich zudem gut für betonkernaktivierte Decken eignen.
Die Wandflächen dienen als idealer Gegenspieler zur Decke, indem sie für eine angenehme Grundbedämpfung sorgen und die Entstehung unangenehmer Flatterechos durch horizontale Schallfelder verhindern. Als dritte wichtige Komponente kommen Schirmungselemente zum Einsatz, die den Direktschall am Arbeitsplatz effektiv eindämmen. Diese Elemente tragen nicht nur zur akustischen Optimierung bei, sondern unterstützen auch die Zonierung und Strukturierung des Raumes, was zusätzlich zu einer optischen Beruhigung führt. Wichtig zu verstehen ist, dass ein sich kugelförmig ausbreitender Sprachschall auch dreidimensional behandelt werden sollte. Mehr zu diesem Thema findet ihr in Teil 4.
Ein oft unterschätzter Aspekt der Raumakustik sind die Möbel. Obwohl sie allein keine perfekte akustische Umgebung schaffen können, tragen sie wesentlich zur Diffusität des Schalls bei. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der strategischen Raumplanung. Bei der Anordnung von Arbeitsplätzen sollte darauf geachtet werden, eng kooperierende Teams in unmittelbarer Nähe zueinander zu platzieren, während Teams mit geringem Interaktionsbedarf räumlich getrennt werden sollten. Diese durchdachte Platzierung optimiert nicht nur die Laufwege, sie reduziert zudem potenzielle Ablenkungen durch Bewegung im Raum. Darüber hinaus erfüllen Möbel wichtige Funktionen wie optische Abschirmung und Zonierung, was maßgeblich zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden beiträgt. Diese scheinbar weichen Faktoren sind entscheidend für eine ganzheitliche Raumplanung und bilden einen integralen Bestandteil des akustischen Gesamtkonzepts. Durch die sorgfältige Auswahl und Positionierung von Möbeln kann somit nicht nur die Funktionalität, sondern auch die akustische Qualität eines Großraumbüros erheblich verbessert werden.
Ganzheitliche Projektplanung für optimale Arbeitsumgebungen
Der Erfolg moderner Arbeitsumgebungen hängt maßgeblich von einer durchdachten Raumakustik ab, die von Anfang an in die Planung einbezogen werden sollte. Eine ganzheitliche Projektplanung, die akustische Aspekte frühzeitig berücksichtigt, ist der Schlüssel zu optimalen Ergebnissen. Sowohl bei Neubauten als auch bei der Umgestaltung bestehender Räume. Ohne sorgfältige akustische Gestaltung können Open Office-Konzepte ihr volles Potenzial nicht entfalten. New Work und Open Office leben von der Individualität der Räume, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind. Um den komplexen Klangumgebungen in diesen modernen Arbeitswelten gerecht zu werden, setzen wir auf fundiertes Know-how und eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es uns, Arbeitsräume zu schaffen, die nicht nur funktional und akustisch ausgewogen sind, sondern auch Inspiration und Wohlbefinden fördern – die Grundlage für produktives und zufriedenes Arbeiten in der Welt des New Work.
Ein Raum ist mehr als nur vier Wände. Er ist ein Netz aus vielen einzelnen Faktoren und Details, die nahtlos zusammenfließen müssen. Die Verschmelzung von Raumakustik, Interieur, Innenraumgestaltung und Funktionalität kann die Grundlage für einen inspirierenden Ort sein. Hier entsteht nicht nur Produktivität, sondern auch Kommunikation, Kollaboration und gemeinsame Inspiration. Ein Raum, der Wohlbefinden fördert, ist mehr als die Summe seiner Teile. Er ist ein Ort, an dem Menschen sich entfalten, Ideen fließen und Gemeinschaft entsteht.
Es gibt kein „One fits all“ Konzept. Jeder Raum ist aufgrund von Raumgeometrie, Materialien und Nutzungseigenschaften differenziert zu betrachten. Aber auch jedes Unternehmen bringt seine ganz individuellen Bedarfe mit sich. Jede Fläche wird neu und individuell bewertet und auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst. Erst wenn alle Details wie Flächenplanung, Raumakustik, Optik und Funktionalität zusammenfinden, findet der Raum seinen Klang und wird zu einem lebendigen Ort der Zusammenarbeit.
Mut zur Veränderung: Gemeinsam den akustischen Endgegner besiegen
Habt Mut zur Veränderung, Mut zur Gestaltung und Mut dazu Euer Projekt ganzheitlich anzugehen. Wir von apn® stehen Euch dabei zur Seite. Mit unserem umfassenden Akustik Know-how, fundierter Beratung und sorgfältiger Planung begleiten wir Euch von der Idee bis zur finalen Umsetzung. Gemeinsam verwandeln wir selbst den akustischen Endgegner Großraumbüro in ein Kinderspiel.
WELLENBRECHER: Den Raum formen
Unsere gemeinsame Veranstaltung mit Sedus und Gabriel war ein voller Erfolg. Die spektakuläre Kulisse des IDX22 bot am gestrigen Mittwoch die Bühne für unsere Event „WELLENBRECHER: Den Raum formen“.
Neben der tollen Location von Gabriel war unser Highlight der Produkt-Sneak von Sedus. Offiziell werden die Möbel erst auf der ORGATEC in Köln präsentiert und machen jetzt schon Lust auf mehr. Wir von apn® teilten unser Know-how mit Vorträgen von Mirko Bruhn, Hinnerk Brüne und Caroline von Zimmermann rund um die Themen Gehör, Schallwellen und Raumakustiklösungen mit den Teilnehmenden. Leckere Snacks und erfrischende Getränke rundeten diesen Nachmittag ab.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden für diesen Nachmittag voller spannender Einblicke und inspirierenden Gesprächen!
OFFICE+OBJEKT
Im kürzlich veröffentlichten Sammelband OFFICE+OBJEKT werden 44 herausragende Projekte für Büro und Co. präsentiert. Auch unser Planungsbüro apn® concepts & projects ist mit dem Umbau der Hochschulbibliothek der Fachhochschule Westküste vertreten. In Zusammenarbeit mit stücker Büroeinrichtungen und Steelcase haben wir die Bibliothek in einen modernen, smarten Workspace verwandelt.
„Für die Fachhochschule Westküste war es uns besonders wichtig, die Räume und Flächen so zu gestalten, dass die Lernenden für die neuen Arbeitsweisen gewappnet sind, um mit Erfolg in die Arbeitswelt zu starten. Denn genau hier lernen und wachsen unsere Fachkräfte von morgen. Für uns steht fest: No New Work without New Education“, betont unser Kapitän.
Der Sammelband OFFICE+OBJEKT ist ab sofort erhältlich. Hier könnt ihr die ersten Eindrücke des Projekts einsehen.
Akustik? Das machen wir mit Stellwänden!
Die unterschätzte Bedeutung der Raumakustik – Part 4
„Ein paar Stellwände reichen aus, um die Akustik zu verbessern.“ Diesen Satz hört man oft, wenn es um die Optimierung der Raumakustik geht. Im Internet gibt es zahlreiche Anbieter für Stellwände und auch euer Büromöbler des Vertrauens hat eine ganze Palette davon im Angebot. Stellwände können nützlich sein, um Zonierungen zu schaffen und optisch abzuschirmen, da auch visuelle Ablenkung die Konzentration stören kann. Doch aus akustischer Sicht sind Stellwände allein nicht ausreichend. Denn dies ist eine stark vereinfachte Herangehensweise und wird dem komplexen Thema der Raumakustik nicht gerecht.
Vielfältige Schallquellen im Büro
In einem Büro gibt es vielfältige Schallquellen: Gespräche, Telefongeräusche, Tastaturgeklapper und weitere Geräusche. Dazu bewegen sich die Schallquellen und verändern sich, da wir uns im Raum bewegen und nicht starr an unserem Platz sitzen. Beispielsweise gehen wir zu unseren Kolleginnen und Kollegen um etwas zu besprechen. Im nächsten Moment wird in einer anderen Ecke im Raum ein Telefongespräch geführt. Laufwege sind mal mehr und mal weniger frequentiert. Stellwände allein können diese vielfältigen und dynamischen Schallquellen nicht vollständig abdecken.
Subjektive Wahrnehmung der Raumakustik
Vor allem ist Raumakustik eins: subjektiv. Hören ist ein Sinn, den wir nicht abschalten können, jeder empfindet Geräusche und Gespräche mehr oder weniger störend. Was für eine Person als angenehm empfunden wird, kann für eine andere Person als störend empfunden werden. Die Raumakustik ist also ein maßgeblicher Faktor des Wohlbefindens und wird nicht nur nach reinen Messwerten beurteilt, sondern ist ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Fühle wir uns in einem Raum sehr wohl, verhalten wir uns auch dementsprechend. Daher ist es wichtig, eine umfassende akustische Planung durchzuführen, die die Bedürfnisse aller Nutzenden berücksichtigt.
Einfluss von Raumgeometrie und Materialien
Auch die Raumgeometrie sowie die verbauten Materialien haben großen Einfluss auf die Akustik im Raum. Besonders in modernen Betonbauten mit harten Böden und großen Fensterfronten können Stellwände allein die reflektierenden Flächen nicht ausgleichen. Zudem sind die Anforderungen je nach Nutzungsanforderung sehr unterschiedlich.
Schallausbreitung im Detail
Betrachten wir die Schallausbreitung etwas genauer: Schall breitet sich dreidimensional aus und kann sich um Hindernisse herumbeugen sowie durch Materialien hindurchdringen. Stellwände können zwar den Direktschall zwischen zwei Punkten blockieren, aber sie verhindern nicht, dass sich Schall auf anderen Wegen ausbreitet. In Büroräumen ist Sprache die größte Ablenkungsquelle. Daher legen wir in der Raumakustik unser Hauptaugenmerk auf die sprachrelevanten Frequenzbereiche. Sprachschall breitet sich nicht linear, sondern kugelförmig vom Sprechenden aus. Das bedeutet, dass der Schall zuerst von der Decke – der größten reflektierenden Fläche im Raum – reflektiert wird. Auch an den Wänden sowie von schallharten Möbeln oder Hindernissen wird der Sprachschall reflektiert. Schall breitet sich also dreidimensional aus und muss daher auch dreidimensional eingefangen werden.
Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik
Um die dreidimensionale Ausbreitung des Schalls einzufangen, brauchen wir eine ausgewogene Grundbedämpfung über Decke und Wand. Raumgliederungsmaßnahmen schaffen akustische Abgrenzung und Zonierung. Stellwände und Tischaufsätze bieten sich an, um den Schall direkt am Arbeitsplatz einzudämpfen. Hier ist vor allem die richtige Höhe gefragt.
In der ISO 22955 wurden hierzu verschiedene Messaufbauten raumakustischer Maßnahmen geprüft und die besten Ergebnisse für eine ausgewogenen akustische Atmosphäre wurde durch eine dreidimensionale Belegung erzielt. Das heißt: mit Maßnahmen an der Decke, der Wand und dem Raum. Es sei darauf hingewiesen, dass es hier nicht um eine vollflächige Belegung geht, sondern um gezielt eingesetzte Maßnahmen, die eine harmonische Mischung aus Dämpfung, Diffusität und Schirmung ergeben. So montiert man beispielsweise über dem Arbeitsplatz Deckenabsorber und entsprechende schirmende und zonierende Elemente, bei wandnahen Arbeitsplätzen zusätzlich Wandelemente in Ohr-Höhe. Eine Überdämpfung ist jedoch unbedingt zu vermeiden. In Part 2 dieser Artikelserie haben wir über ein anschauliches Beispiel berichtet.
In kleineren Büros spielen Raumgliederungsmaßnahmen eine geringere Rolle, hier treten die Decke und die Wände in den Vordergrund. Gerade in schmalen Räumen ist eine Wandbelegung enorm wichtig, da hier ansonsten durch horizontale Schallfelder ein störendes Flatterecho entsteht.
Fazit: Ganzheitliche dreidimensionale akustische Planung
Das Thema ist komplex und für ein optimales Ergebnis muss es als solches betrachtet werden. Stellwände allein sind zu eindimensional und können die Raumakustik nicht in ihrer Komplexität akustisch optimieren. Eine halbherzige Planung kann demnach zu teuren Revitalisierungskosten führen. Eine ganzheitliche akustische Planung umfasst nicht nur Stellwände, sondern auch andere Maßnahmen wie Deckensegel, Baffeln, Wandabsorber, spezielle Raumgliederungselemente, Schirmung oder Vorhänge. Diese Produkte können helfen, den Schall zu absorbieren oder sorgen für Diffusität, wodurch eine angenehmere und produktivere Arbeitsumgebung geschaffen wird. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten jedes Raumes zu berücksichtigen und eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln.
Stellwände können ein Teil der Lösung sein, sie können jedoch einen Raum nicht ganzheitlich akustisch optimieren, denn auf Grund
- vielfältige Schallquellen
- Raumgeometrie und Materialien
- Schallausbreitung
- menschliche Wahrnehmung
…bedarf Raumakustik einer ganzheitlichen Planung.
Wir beraten Euch gern – ganzheitlich, umfassend und dreidimensional.