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Der Endgegner: Akustik in Großraumbüros!
Die unterschätzte Bedeutung der Raumakustik – Part 5
In der modernen Arbeitswelt sind Großraumbüros und New Work-Flächen zunehmend verbreitet. Neben den großen Anforderungen der Digitalisierung und neuen Arbeitsmethoden, die das Future Office mit sich bringt, spielt das Thema Raum eine zentrale Rolle bei der Umstrukturierung.
Herausforderungen in Großraumbüros: Kommunikation vs. Konzentration
In Großraumbüros prallen zwei gegensätzliche Bedürfnisse aufeinander: lebhafte Kommunikation und konzentrierte Einzelarbeit. Diese akustischen Klangumgebungen erfordern ein harmonisches Gleichgewicht. Gespräche zwischen Mitarbeitenden die Ruhe benötigen, und jenen, die auf Austausch angewiesen sind können Spannungen verursachen. Es gilt, Räume zu gestalten, die sowohl Kommunikation fördern als auch Konzentration unterstützen – eine Herausforderung, die innovative Lösungen in der Raumakustik erfordern.
Wirkung von Lärm auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit
Die tiefgreifenden Auswirkungen von Lärm auf unseren Körper und unsere kognitive Leistungsfähigkeit wurden bereits in Teil 1 dieser Artikelserie beleuchtet. Ein akustisch optimiertes Arbeitsumfeld bietet weit mehr als nur Komfort. Es steigert nicht nur die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, sondern führt auch zu einer merklich höheren Präzision bei der Aufgabenbewältigung und somit zu einer geringeren Fehlerquote. Eine gute Raumakustik trägt zusätzlich zur Senkung des Stresshormonspiegels bei. Diese Erkenntnisse unterstreichen die unbestreitbare Notwendigkeit einer ausgewogenen Akustik, insbesondere in Großraumbüros und auf modernen New Work-Flächen. Hier wird ein durchdachtes akustisches Konzept zum Schlüsselfaktor für ein produktives und gesundes Arbeitsumfeld.
Gestaltung von New Work-Flächen: Farben und Formen als Akustikelemente
Im Zentrum des New Work-Konzepts stehen Inspiration und moderne Gestaltungsansätze. Farben umgeben uns zu ständig und verleihen unserer Umgebung Aussagekraft. Durch gezielten Farbeinsatz können wir die Nutzungsmöglichkeiten eines Raumes betonen, kreative Impulse setzen und das Wohlbefinden der Nutzer steigern. Farben ermöglichen zudem eine intuitive Orientierung durch visuelle Linienführung und Zonierung, während sie gleichzeitig die Unternehmensidentität subtil kommunizieren. Die Gestaltung von New Work-Flächen zielt darauf ab, eine intuitive Nutzung zu fördern, wobei Farben und Formen als wichtige Gestaltungselemente dienen. Besonders hervorzuheben ist, dass Akustikelemente in diesem Kontext weit mehr als nur funktionale Objekte sind. Sie können den architektonischen Stil eines Raumes aufzugreifen und weiterentwickeln, wodurch sie zu einem integralen Bestandteil des Gesamtdesigns werden und die Ästhetik des Raumes aktiv mitgestalten.
Zurück zur Raumakustik: Wie rüsten wir also eine akustisch komplexe Fläche aus?
Der neue Standard: ISO 22955 für akustische Planung
In der Raumakustik hat sich die ISO 22955 als neuer Standard etabliert, der sich speziell mit den Herausforderungen von Großraumbüros und ähnlichen Flächen befasst. Obwohl diese Norm bisher nur auf Französisch und Englisch verfügbar ist, wird sie bereits in der Praxis angewendet, da sie präzise auf die Bedürfnisse solcher Räume eingeht.
Akustische Elemente: Decken, Wände und Möbel im Fokus
Bei der akustischen Gestaltung spielt die Decke als größte reflektierende Fläche eine Schlüsselrolle, insbesondere in Großraumbüros. Eine Überdämpfung kann jedoch kontraproduktiv sein und zu einer übermäßig klaren Akustik führen, in der selbst leises Tastaturtippen als störend empfunden wird (in Teil 2 wurde hierzu ein anschauliches Beispiel aufgeführt). Um diesem Problem zu begegnen, setzen wir häufig Deckenbaffeln für Großraumflächen ein. Diese Elemente fördern die Diffusität des Schalls und wirken wie Wellenbrecher für Sprachgeräusche, wobei sie sich zudem gut für betonkernaktivierte Decken eignen.
Die Wandflächen dienen als idealer Gegenspieler zur Decke, indem sie für eine angenehme Grundbedämpfung sorgen und die Entstehung unangenehmer Flatterechos durch horizontale Schallfelder verhindern. Als dritte wichtige Komponente kommen Schirmungselemente zum Einsatz, die den Direktschall am Arbeitsplatz effektiv eindämmen. Diese Elemente tragen nicht nur zur akustischen Optimierung bei, sondern unterstützen auch die Zonierung und Strukturierung des Raumes, was zusätzlich zu einer optischen Beruhigung führt. Wichtig zu verstehen ist, dass ein sich kugelförmig ausbreitender Sprachschall auch dreidimensional behandelt werden sollte. Mehr zu diesem Thema findet ihr in Teil 4.
Ein oft unterschätzter Aspekt der Raumakustik sind die Möbel. Obwohl sie allein keine perfekte akustische Umgebung schaffen können, tragen sie wesentlich zur Diffusität des Schalls bei. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der strategischen Raumplanung. Bei der Anordnung von Arbeitsplätzen sollte darauf geachtet werden, eng kooperierende Teams in unmittelbarer Nähe zueinander zu platzieren, während Teams mit geringem Interaktionsbedarf räumlich getrennt werden sollten. Diese durchdachte Platzierung optimiert nicht nur die Laufwege, sie reduziert zudem potenzielle Ablenkungen durch Bewegung im Raum. Darüber hinaus erfüllen Möbel wichtige Funktionen wie optische Abschirmung und Zonierung, was maßgeblich zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden beiträgt. Diese scheinbar weichen Faktoren sind entscheidend für eine ganzheitliche Raumplanung und bilden einen integralen Bestandteil des akustischen Gesamtkonzepts. Durch die sorgfältige Auswahl und Positionierung von Möbeln kann somit nicht nur die Funktionalität, sondern auch die akustische Qualität eines Großraumbüros erheblich verbessert werden.
Ganzheitliche Projektplanung für optimale Arbeitsumgebungen
Der Erfolg moderner Arbeitsumgebungen hängt maßgeblich von einer durchdachten Raumakustik ab, die von Anfang an in die Planung einbezogen werden sollte. Eine ganzheitliche Projektplanung, die akustische Aspekte frühzeitig berücksichtigt, ist der Schlüssel zu optimalen Ergebnissen. Sowohl bei Neubauten als auch bei der Umgestaltung bestehender Räume. Ohne sorgfältige akustische Gestaltung können Open Office-Konzepte ihr volles Potenzial nicht entfalten. New Work und Open Office leben von der Individualität der Räume, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind. Um den komplexen Klangumgebungen in diesen modernen Arbeitswelten gerecht zu werden, setzen wir auf fundiertes Know-how und eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es uns, Arbeitsräume zu schaffen, die nicht nur funktional und akustisch ausgewogen sind, sondern auch Inspiration und Wohlbefinden fördern – die Grundlage für produktives und zufriedenes Arbeiten in der Welt des New Work.
Ein Raum ist mehr als nur vier Wände. Er ist ein Netz aus vielen einzelnen Faktoren und Details, die nahtlos zusammenfließen müssen. Die Verschmelzung von Raumakustik, Interieur, Innenraumgestaltung und Funktionalität kann die Grundlage für einen inspirierenden Ort sein. Hier entsteht nicht nur Produktivität, sondern auch Kommunikation, Kollaboration und gemeinsame Inspiration. Ein Raum, der Wohlbefinden fördert, ist mehr als die Summe seiner Teile. Er ist ein Ort, an dem Menschen sich entfalten, Ideen fließen und Gemeinschaft entsteht.
Es gibt kein „One fits all“ Konzept. Jeder Raum ist aufgrund von Raumgeometrie, Materialien und Nutzungseigenschaften differenziert zu betrachten. Aber auch jedes Unternehmen bringt seine ganz individuellen Bedarfe mit sich. Jede Fläche wird neu und individuell bewertet und auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst. Erst wenn alle Details wie Flächenplanung, Raumakustik, Optik und Funktionalität zusammenfinden, findet der Raum seinen Klang und wird zu einem lebendigen Ort der Zusammenarbeit.
Mut zur Veränderung: Gemeinsam den akustischen Endgegner besiegen
Habt Mut zur Veränderung, Mut zur Gestaltung und Mut dazu Euer Projekt ganzheitlich anzugehen. Wir von apn® stehen Euch dabei zur Seite. Mit unserem umfassenden Akustik Know-how, fundierter Beratung und sorgfältiger Planung begleiten wir Euch von der Idee bis zur finalen Umsetzung. Gemeinsam verwandeln wir selbst den akustischen Endgegner Großraumbüro in ein Kinderspiel.